das jubiläums-festival startete mit den ‚galli brüdern‘,

mit pinto dem leidenschaftlichen platten-raritäten sammler,

dj und geschichtenerzähler

und rodja, dem grafiker, streetartist und 9a- gründungsmitglied.

zu jeder single, die vorgestellt wurde, gab’s das passende plakat und nochmals geschichten.

schräg und packend zum zuhören und zusehen.


am zweiten abend war fake angesagt.

das duo andré schäffer und stephan mathys präsentierten

polaroid-fotos von liegengebliebenen

oder weggeworfenen gegenständen und deren geschichten.

fast alles klang plausibel oder fast alles total erfunden.

amüsiertes hinsehen, hinhören und erraten,

   was denn nun wirklich ‚fautsch‘ ist.


am dritten abend machte christoph simon in einer welturaufführung seines neuen programms mit ernster mine und messerscharf-lakonischen bemerkungen die hinterletzten im publikum reif für die therapie oder zumindest für einen besuch in der hausärzte-praxis.

am donnerstag beeindruckte leila zimmermann mit ihrem vortrag

von fünfzig dichten, klangvollen, persönlichen und pausenlos aneinandergefügten kurz-texten, inspiriert von begegnungen und gesprächen: ‚unter fremden freunden‘ –  eine performance,

mit der sie schon an der kunstschule den preis heimgetragen hatte.


am samstag der überraschungsauftritt:  

die irish session mit (ehemaligen) musikerinnen der gruppe an lar füllte die herzen und führte zu offenen fenstern in der nachbarhäusern

bis weit nach bewilligungsschluss ;-)


am montag wurde die zweite woche von einer sängerin aus der nachbarschaft eröffnet.

christine lauterburg, ikone der urbanen volksmusik juzzte und jodelte umwerfend zur eröffnung ihrer kleinen und sehr persönlichen ausstellung von selbstgemalten bildern –  erstmals gezeigt.


anna altmeier und roman wiedemar nahmen anschliessend in ihrem ersten gemeinsamen programm die zuhörenden auf eine musikalische reise durch verschiedenste kulturen.  feiner gesang und klangvolle gitarrenakkorde zwischen breitenrain- und stauffacherplatz.

das erfrischende spiel der jungen jazz-combo ‚chline imput‘ und eine technische panne wie zu anfangszeiten des bewegten bildes passten am dienstag der zweiten woche bestens, damit es bei vorführungsbeginn gerade richtig dunkel war:  carola ertle und günther ketterer, sammlerinnen der ersten stunde von kunst-videos präsentierten auschnitte von einigen perlen ihrer sammlung und erzählten die geschichten dazu. hungrige schnecken, fliegende trüffel und besenreine wände bleiben in erinnerung.

martina momo kunz füllte am zweitletzten abend den roten teppich und den weiten platz drumrum mit leichtigkeit und bezauberte das junge und ältere publikum mit ihren improvisationen und ihrer mal schrill-komischen mal himmeltraurigen momo. einsatz total.

zum schluss des festivals vor dem kleinen kunsthaus

der abend mit hugo ramnek mit balts nill und urs sibold.

das hiess fulminante sprachakrobatik um zierkarpfen im liebestaumel, voodoo child stotternde knollenpflanzen,

virtuose blechbüchsensoli

und sanft im nachthimmel ausklingende saxophonklänge. poesie

und musik, die man stundenlang hätte lauschen können.